Hanauer Anzeiger / Nachbericht 29.08.2018

 

 

Purer Techno unter freiem Himmel
Beim Waldclubbing 5.0 feiern Freunde der elektronischen Musik aus der Region ein besonders Lebensgefühl

 

 

KAHL. Eine entspann, fröhliche Atmosphäre liegt in der Luft, minimalistische Elektro-Rhytmen mit regelmäßiger Bass-Drum locken zum Tanz. Die Regenwolken weihen den Sonnenstrahlen und ausgelassene Freunde des Techno, die eine unbeschwerte Zeit miteinander verbringen möchten, finden sich zusammen. Das ist das Kahler Waldclubbing, das bereits zum fünften Mal auf dem Gelände des Bayrischen Roten Kreuzes am Grießsee stattfand.

Bereits zur Mittagsstunde traf sich die Feiergemeinschaft, um sich auf einen rhythmischen Samstag einzustimmen. Der selbstständige Veranstaltungstechniker und Techno-Liebhaber Olaf Höpfel hat das Waldclubbing vor fünf Jahren ins Leben gerufen. Unter dem Namen „WLT – We Love Techno“ veranstaltet er seit 2013 Partys in der Umgebung. zuvor hat er bereits 20 Jahre unregelmäßig stattfindende Techno-Veranstaltungen organisiert. Was für ihn und seine Besucher zählt, ist der pure, reine Techno. Es ist ein Lebensgefühl.

Gegen das Drogen-Image, das die Technoszene hat, und gegen Vorurteile von Veranstaltungsgegnern muss sich Höpfel immer wieder behaupten. Auch wenn Drogen möglicherweise dazugehören – wie wahrscheinlich bei jeder Dorfkerb auch – die Stimmung am Wochenende war positiv und vor allem werde aufgeheizt noch aggressiv. Die Menschen kamen, um es sich gut gehen zu lassen. Eine mehr als gelungene Abwechslung zu dem alljährlichen Kerb-Hurra in den verschieden Stadtteilen der Region.

Die DJs sind alles Freunde vom Veranstalter Höpfel: Mike Väth, Patmo, Alex D-Part, Josh Yob, Pascal Feos und Manni Mo. Was für ihn zählt ist aber eher die Musik und nicht, wer auf der Bühne steht. Höpfel hat das Waldclubbing eigentlich mal ins Leben gerufen, um seinen Geburtstag gebührend zu feiern. Finanziell geht er aus der Veranstaltung ohne Gewinn. Wenn die Kosten gedeckt sind, ist er zufrieden. „Ich habe keine Sponsoren und will auch ohne bleiben. Ich möchte einfach diesen familiären Charakter beibehalten“. Es geht ihm darum, den Anwesenden, der 22-köpfigen WLT-Crew und sich selbst eine gute Zeit zu bereiten. „Ich mache diese Veranstaltung gerne. Das ist für mich ein Ausgleich. Das ist einfach mein Baby. Es soll auch gar nicht größer werden. Wenn ich 300 bis 400 Gäste habe, die sagen das es eine geile Party war, dann ist alles gut“ erzählt Höpfel.

Seit 25 Jahren veranstaltet Höpfel Techno-Partys, vor fünf Jahren hat er entschlossen, dass er etwas planen möchte, das lange bleibt. Mit dem Waldclubbing geht er möglicherweise in die sechste Ausgabe: „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wiederkommen“. Selbst möchte Höpfel das Waldclubbing in keine Schublade stecken. „Kommt her, schaut es euch an und macht Euch eurer eigenes Bild“.

 

QUELLE:
Hanauer Anzeiger
von Philip Swierzy
Mittwoch, 29.08.2018

 

 

Kommentare sind geschlossen.