Wiesbadener Tagblatt / Vorbericht 08.18

 

 

 

IDSTEIN – Elektronische Musik, die den Rhythmus vorgibt. Mal schneller mal entspannter. Ein Bass, der aus den Boxen wummert und die kleinen Härchen am Arm vibrieren lässt. Egal ob House, Techno oder Jungle elektronisch erzeugte Musik verkörpert ein Lebensgefühl. Diese Einstellung hat der Idsteiner Rolf Moeller seit 2011 in dem von ihm gegründeten Internetradiosender cuebase.fm aufgegriffen. Mittlerweile hat der Sender jährlich rund 3,5 Millionen Zuhörer.

Wenig Zuspruch in Idstein

Doch in Idstein selbst sieht und hört man wenige von cuebase.fm. Vielleicht liegt es daran, dass die sogenannten Artisten, die auf cuebase.fm ihre Musik präsentieren, unter ihrem eigenen Namen auftreten. Geschäftsführer Rolf Moeller hat aber auch noch eine andere Erklärung dafür. „In Idstein gibt es leider keinen Club mehr, in dem man auflegen kann.“ Deshalb hat sich der umtriebige Geschäftsmann gemeinsam mit seiner Frau andere Wirkungsstätten wie das „Ruhr in Love“-Festival gesucht. Aber auch in anderen Ländern wie Italien, Russland oder den USA ist cuebase.fm vertreten. Doch nicht nur im Ausland oder auf Festivals kann man zum Sound des Radiosenders, die elektronischen Beats genießen. Über das Internet werden wöchentlich 187 Shows mit bis zu sechs unterschiedlichen Artisten pro Show übertragen. „Das Geschäft zwischen Radiosender und Musiker ist ein Gewinn für beide“, erklärt Betreiber Moeller. Den Artisten werde eine Plattform zur Verfügung gestellt und der Radiosender habe genug Musik um sieben Tage die Woche, 24 Stunden lang Musik zu übertragen. Diese beschriebene Win-win-Situation ist laut Moeller der einzige Verdienst, den der Internetradiosender einbringt. „Wir sind nicht kommerziell, können dafür aber unabhängig agieren“, erklärt Moeller.

Um an einen Sendeplatz in den täglichen Shows zu kommen, müssen sich neue Artisten nicht nur bei Geschäftsführer Moeller beweisen. „Unsere sogenannten Haupt-Admins, die auch selbst Artisten bei uns sind, hören sich die Zusammenstellung der Lieder an“, erklärt Moeller. Dann werde gemeinsam entschieden ob der Artist zu cuebase.fm passt oder nicht.

Mehr Wirkung im Rhein-Main-Gebiet

Man könnte meinen, cuebase.fm hat seinen Platz in der elektronischen Musikszene gefunden und definiert. Allerdings hat Rolf Moeller bereits neue Pläne. „Wir wollen in der Zukunft auch als Veranstalter auftreten und das auch im Rhein-Main-Gebiet“, berichtet der Musikliebhaber und Leiter einer Logistikabteilung eines bekannten Reifenherstellers. Mit der Veranstaltung „Waldclubbing 5.0“ am Grießsee bei Kahl am Main kommt er diesem Ziel schon sehr nahe. Doch neben den ambitionierten Vorhaben hat der Elektro-Fan einen großen Wunsch. „Mein Traum ist es, irgendwann mal die Königsteiner Burg in ein tolles Event mit elektronischer Musik zu verwandeln“, schwärmt Moeller. Man müsse nur noch mit den Besitzern ins Gespräch kommen.

Und spätestens dann sollte cuebase.fm auch im Rhein-Main-Gebiet kein unbeschriebenes Blatt mehr sein.

QUELLE:
Wiesbadener Tagblatt
von Julia Kleiner
Montag, 14.08.2018

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